Transparenz, Verantwortung und Zukunftsfähigkeit: Diese drei Leitbegriffe standen Ende Juni im Zentrum des Treffens bei KRAIBURG Austria, als das Hamburger Handelshaus Weber & Schaer zusammen mit Vertretern des Projektpartners Fairventures Social Forestry (FSF) die Runderneuerungsspezialisten im oberösterreichischen Geretsberg besuchten. Anlass war der aktuelle Projektstand der gemeinsam aufgebauten, sozial und ökologisch nachhaltigen Lieferkette für Naturkautschuk aus Indonesien. Im Zentrum der Gespräche standen neue Entwicklungen im Projektgebiet Gunung Mas (Zentralkalimantan). Ein besonderes Augenmerk legt KRAIBURG Austria dabei auf die direkt gestaltete Wertschöpfungskette vor Ort: Der Naturkautschuk wird unmittelbar von Kleinbauern und Kautschukzapfern an FSF verkauft – ohne Zwischenhändler und mit sofortiger Bezahlung auf Augenhöhe. Dieses Modell schafft nicht nur faire wirtschaftliche Bedingungen, sondern motiviert die lokale Bevölkerung zur aktiven Mitgestaltung nachhaltiger Landwirtschaft.
„Wir sind als erstes Privatunternehmen Teil dieses zukunftsweisenden Projekts und freuen uns, dass wir mit unserem Beitrag die Etablierung von nachhaltigem „Jungle Rubber“, also naturbelassenem Kautschuk aus traditionellen, biodiversen Agroforstsystemen, unterstützen und die Liefermengen sukzessive steigern können", betont Stefan Mayrhofer, Geschäftsführer von KRAIBURG Austria. Die Lieferungen entsprechen bereits heute den Anforderungen der neuen EU-Verordnung zur Entwaldungsfreiheit von Lieferketten (EUDR) und setzen Maßstäbe für eine verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung.
Gelernt aus der Praxis: Vertrauen, Transparenz und lokale Kompetenz
Ein zentrales Element der Projektentwicklung sind die „Lessons Learned“, die FSF bei der Präsentation im Rahmen des Besuchs teilte. Dazu zählen: die Etablierung klarer, zweisprachiger Arbeitsanweisungen (SOPs) für alle Akteure, der Aufbau von verlässlicher, lokaler Kontrolle und Reportingstrukturen sowie die Erkenntnis, dass Vertrauensbildung Zeit, Präsenz und persönliche Beziehungen benötigt – insbesondere in ländlichen Regionen. Vor allem die direkte Kommunikation mit Farmern, der Einsatz mobiler Wiegestationen in Dörfern und die Möglichkeit zur Qualitätseinschätzung vor Ort haben sich als entscheidende Erfolgsfaktoren erwiesen. Frauen übernehmen dabei oft Schlüsselrollen, wie zwei Interviews mit einer Farmerin und einer Sammlerin eindrücklich zeigten. René Marc Weber, Geschäftsführer von Weber & Schaer, würdigte die Zusammenarbeit: „Die Partnerschaft mit KRAIBURG Austria ist ein Beispiel dafür, wie sich Qualität, Nachhaltigkeit und unternehmerischer Weitblick ideal verbinden lassen. Gemeinsam leisten wir einen konkreten Beitrag zur Stärkung ländlicher Gemeinden.“ „Mit unserem Engagement verbinden wir soziale Fairness mit ökologischer Verantwortung – und das auf eine Weise, die auch wirtschaftlich Bestand hat“, resümiert Stefan Mayrhofer. „Das passt zu unserer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie und unserem unternehmerischen Handeln, den Blick stets nach vorne zu richten."